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Facility Management im Gesundheitswesen und Krankenhausreform – vom Krisenmanagement zum holistischen Ansatz am Beispiel der WISAG

Facility Management im Gesundheitswesen und Krankenhausreform – vom Krisenmanagement zum holistischen Ansatz am Beispiel der WISAG

Interview Ramon Maas, Geschäftsführer Segment Gesundheitswesen bei WISAG und Marcel Staudinger, Direktor Life Sciences Morgan Philips Executive Search Deutschland

Interview Ramon Maas, Geschäftsführer Segment Gesundheitswesen bei WISAG und Marcel Staudinger, Direktor Life Sciences Morgan Philips Executive Search Deutschland.

 

MS:
Herr Maas, wir haben über 1800 Krankenhäuser in Deutschland. 
Sie kümmern sich als ausgelagerter Dienstleister um das Facility Management von Krankenhäusern. Was heisst das konkret? 
 

RM
Das Facility Management der WISAG umfasst den kompletten Sekundärprozess. 
Dies bedeutet, dass wir alle technischen und infrastrukturellen Dienstleistungen eines Krankenhauses abbilden und bedienen können.
 

 

MS:
Was zeichnet Ihren Purpose aus, um was geht es Ihnen? 
 
RM:
WISAG ist ein in der 2. Generation geführtes Familienunternehmen. Wir haben eine Mission sowohl unseren Kunden gegenüber, wie auch in Bezug auf Patienten und das System Gesundheitswesen. Wir möchten zu bedeutsamen, nachhaltigen und stetigen Verbesserungen beitragen. 
Durch unsere Arbeit in unterschiedlichen Segmenten wie Gesundheitswesen, Pharma, Chemie, Retail, Logistik, Data Center, und Automotive können wir die Erfahrungen und Impulse der jeweils anderen Bereiche nutzen.
Ich bin kein Freund von ‚Insellösungen‘, sondern bevorzuge einen alles überblickenden und holistischen Ansatz.
Unser Facility Management Ansatz ist optimal. Durch unsere bundesweite Arbeit und damit  Erfahrungen mit unterschiedlichen Strukturen erzeugen wir Synergieeffekte, die einen eindeutigen Mehrwert ausmachen. Diese Erfahrungen helfen uns, bedarfs- und markt- gerechte Konzepte zu entwickeln und anzuwenden. Wir verbessern unsere Arbeit kontinuierlich aufgrund dieser Erfahrungen und führen immer wieder Neues ein. 
Ein dynamischer Prozess mit Innovationen und Fortentwicklung ist sowohl im ökonomischen wie auch im ökologischen und im sozialen Bereich wichtig, ganz im Sinne eines nachhaltigen Konzeptes. 

MS: 
Wie sehen Sie die Krankenhausreform, die sich die Ampel – Koalition für 2023 vorgenommen hat? 
 
RM: 

In der Krankenhausreform geht es u.a. um die räumliche Verteilung der Grund-, Regel-, Schwerpunkt-und Maximalversorgung. 
Wir haben 1887 Krankenhäuser in Deutschland. Wenn wir die psychiatrischen und die Tag-  und Nachtkliniken abziehen, sind es 1534. 
Das sind eindeutig zu viele!
Roland Berger und die Bertelsmann Studien bestätigen diese These.
Mehr als die Hälfte dieser Krankenhäuser arbeitet defizitär. Dies liegt vor allem an den niedrigen Leistungszahlen.
Obwohl wir für stationäre Versorgung im internationalen Vergleich sehr viel und immer mehr Geld ausgeben, nämlich -  Stand 2022 3,4% des BIP - fehlt es vor allem an einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung.

 
MS: 
Ist denn diese Grundversorgung nicht gegeben bei einem recht teuren System wie dem unseren?  
 
RM: 

Ich möchte ein Beispiel nennen, welches die Notwendigkeit der Reform veranschaulicht. In Nordhessen gibt es überproportional viele Krankenhäuser, die auf Hüftoperationen spezialisiert sind. Viel mehr als der eigentliche Bedarf an solchen Operationen. Andere Regionen, meist in eher ländlichen Gegenden, sind dagegen unterversorgt. Patienten müssen sich oftmals weit vom Heimatort wegbegeben, um einen notwendigen medizinischen Service in Anspruch nehmen zu können. Das ist nicht sachdienlich, sondern auch teuer, und zwar für alle Beteiligten.  

MS:  
Es geht also um eine sinnvolle Planung bzw. um die Versorgung aller Patienten?  

 
RM: 

Die Krankenhausreform versucht, den Patienten wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Die Regierung will dabei die Erreichbarkeit von Krankenhäusern und die demographische Entwicklung berücksichtigen, sowie auch die Finanzierung überarbeiten. Etliche Krankenhäuser sind in finanzielle Schieflage geraten. Der Bund, die Länder und Kommunen fangen dies zwar auf, aber das ist keine nachhaltige Dauerlösung. Deshalb die Reform und deshalb ist auch unsere Serviceleistung, nämlich das Outsourcing des Dienstleistungsbereiches, so sinnvoll.  
 
3. MS:  
Wie sehen denn innovative Ansätze für Krankenhäuser aus? 

 

RM:

Ich möchte dies anhand verschiedener Beispiele deutlich machen: 
In unserer WISAG Ideenschmiede hören wir auf den Markt. Wir möchten nicht am Puls der Zeit vorbei denken oder leben. In den vergangen Jahrzehnten haben wir nämlich durchaus erlebt, dass Unternehmen wie Staples oder Nokia am Markt vorbei gegangen sind. 
Schlagwörter wie Digitalisierung, Fachkräftemangel, Internationalisierung und Kostendruck waren für uns der Startschuss für bestimmte Leistungen wie:

Service on Demand
- Service on demand bedeutet, dass wir einen hochqualifizierten Projektleiter für eine Region Remote einsetzen. Ein Team aus Servicetechnikern im Rotationsprinzip erstellt eine Auslastungsanalyse. Wir bewerten und beraten dann aufgrund dieser Auslastungsanalyse und implementieren ein CAFM (Computerunterstütztes Facility Managament System), also ein Computer Softwaretool. Über die Serviceplattform Ellie und künstliche Intelligenz verwalten wir Immobilien dann noch effizienter. 

SRM - Supplier Relationship Management
- Covid, der Krieg in der Ukraine und auch einfach nur der allgemeine Geographische Wandel haben uns gezeigt, dass man starke regionale Partner benötigt, um eine kontinuierlich hohe und gleichmäßige   Qualität garantieren zu können. Unsere Eigenleistung ist sehr hoch. Wir nutzen aber zusätzlich die Stärke des Konzerns, um regionale, leistungsstarke Partner mit im Boot zu haben bei Bedarf. So garantieren wir immer Leistung auf höchstem Niveau.

Service City
-  Bei dieser Idee schließen sich eine Servicegesellschaft pro Stadt mit öffentlichen, konfessionellen und privaten Krankenhäusern je nach Bedarf mit uns, WISAG, zu einer City Service Gesellschaft zusammen. Es geht darum, den aktuellen Bedarf und die Zukunft zu sichern und dabei unzeitgemäße Strukturen zu überwinden. 

Asienbrücke
-Wir haben gerade einen Deal mit der Asienbrücke e.V. (TY-academy) abgeschlossen. Toan Nguyen, Andreas Scheuer und Philip Rösler haben erkannt, dass es in Asien hoch qualifizierte Mitarbeiter gibt, die mit entsprechenden Deutschkenntnissen und einem IHK Abschluss direkt arbeiten und damit weiterhelfen können. 

MS: 
Mit Asienbrücke meinen sie vor allem die Personalbeschaffung im Bereich Pflegekräfte? 
Das sehen wir durchaus auch in unserem Bereich, in der Personalberatung. Wir schöpfen aus einem globalen Talentpool, um an die bestmöglichen Talente zu kommen und dem “War for Talents” so entgegenzuwirken. 
 
RM: 

Es geht in der Tat vorwiegend um Pflegekräfte und Techniker. Der „War for Talent“ und eine veränderte Arbeitswelt, insbesondere seit Covid, haben neue Regeln eingeführt. Pflege ist ein harter Job und die Konditionen nicht die besten. Aber auch in anderen Personalbeschaffungsbereichen setzen wir uns ein. Wir versuchen, unseren Kunden in diversen Bereichen mit unseren Netzwerken weiterzuhelfen. Gerne erwähne ich in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit Morgan Philips. Sie besteht seit 8 Jahren und ist sehr erfolgreich. 

 
MS:  
Weiter oben haben Sie von Digitalisierung gesprochen. Stellt IT Sicherheit nicht eine zusätzliche Herausforderung dar?
 
RM: 

Ja, das ist eine Herausforderung. Gerade in Krankenhäusern ist das Thema ‚kritische Infrastruktur‘ omnipräsent und auch dieser nehmen wir uns an. Mit der WISAG Safety and Security haben wir Experten, die solche Probleme lösen.
Wir verstehen uns als ökonomische Manager, Mediatoren und ausführendes Organ, sowie als Consultants, um für alle Parteien das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dabei müssen wir sowohl den Markt wie auch die Politik im Auge behalten. Das Thema IT ist so umfassend, dass es vermessen wäre, hier eine 360 Grad Lösung ohne externes Fachwissen anzubieten. Dementsprechend kooperieren wir überall, wo wir durch Unterstützung und Fachwissen von anderen weiter optimieren können.
 

MS:
Gibt es große Unterschiede zwischen den Krankenhäusern?

RM:
Es gibt Krankenhäuser und Geschäftsführer, die sehr agil sind. Sie schauen sich im Ausland um, analysieren zum Beispiel Gesundheitssysteme und Krankenhäuser in Benelux und Nordeuropa und passen die lokale Arbeit an. Sie führen digitale Transformationsprozesse durch, verbessern die individuelle Dienstleistung im Sinne eines „Best practice sharing“.  Sie versuchen, über den Tellerrand  hinaus zu schauen, sich von innovativen Lösungen anderer anregen und leiten zu lassen. 
Auch wir versuchen, mit unserer individuell angepassten Dienstleistung Impulse zu geben. Wir schauen dorthin, wo andere nicht hinschauen und sehen Aspekte, die manche Krankenhäuser intern nicht sehen. Wir verfolgen einen Purpose. Wir haben ein gewisses Selbstverständnis, was Qualität und Standard betrifft. Um dieser Qualität und Mission gerecht zu werden, beurteilen wir von außen die Situation und finden optimale Lösungen entsprechend des individuellen Anforderungsprofils. Wir decken die meisten Bereiche selbst ab, holen bei Bedarf aber Kooperationspartner hinzu. Damit gewähren wir den bestmöglichen Service.  
 
MS: 
Vielen Dank für dieses Gespräch Herr Maas. 

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